Analyse der Meldungen über Nebenwirkungen von Impfstoffen - CANALE VERDE

Canale Verde ist das regionale Referenzzentrum für die Beratung vor der Impfung und die Überwachung von Impfnebenwirkungen, welches 1993 von der Region Venetien gegründet wurde.
Der Canale Verde bietet eine fachliche Beratung vor der Impfung an, zur Beurteilung ob Impfungen bei Personen mit besonderen gesundheitlichen Problemen möglich sind, sowie nach der Impfung im Falle von Nebenwirkungen nach früheren Impfungen an. Darüber hinaus ist er zuständig für die Sammlung und Auswertung von Meldungen vermuteter Nebenwirkungen nach Impfungen sowie für deren Überwachung.
Aus dem XXIII. Bericht, der die Daten zu den Meldungen vermuteter Nebenwirkungen von Impfstoffen darstellt, die im Jahr 2019 in der Region Venetien verabreicht und bis zum 30.04.2020 in das Nationale Netzwerk für Pharmakovigilanz (Rete Nazionale di Farmacovigilanza -RNF) eingetragen wurden, geht hervor, dass insgesamt 1.568 Meldungen eingegangen sind. Dies entspricht einer regionalen Melderate von 8,4 pro 10.000 verabreichten Impfdosen. Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind Fieber und Hyperpyrexie (38,2 % der Fälle) sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (10,6 %). Die meisten Meldungen betrafen den MenB-Impfstoff (26 %) und den MPRV-Impfstoff (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen) mit 22,2 %. Die am stärksten vertretenen Altersgruppen waren Kinder im Alter von 0–1 Jahr (33,7 %) und 1–5 Jahren (39,3 %).


Schwerwiegende Ereignisse, welche mit der Impfung in Zusammenhang stehen könnten, und ungeklärte Nebenwirkungen machten 3,3 % der klassifizierbaren Meldungen aus (entsprechend einer Rate von 0,3 pro 10.000 verabreichten Impfdosen). Diese betrafen hauptsächlich die MMRV-, MenB- und Sechsfach-Impfstoffe. In über der Hälfte der Fälle handelte es sich um Fieberkrämpfe, und alle mit den Impfungen verbundenen Reaktionen klangen vollständig ab.
Die Zusammenfassung der gesamten Meldedaten zeigt, dass zwischen 1993 und 2019 von 39.067.178 in der Region Venetien verabreichten Impfstoffdosen 24.461 Meldungen über vermutete Impfstoffnebenwirkungen an das Pharmakovigilanz-Netzwerk übermittelt wurden (durchschnittliche Melderate: 6,3 pro 10.000 Impfdosen). Es wurden keine Todesfälle gemeldet, die in kausalem Zusammenhang mit der Impfung standen oder ungeklärt waren. Im Jahr 2019 wurden 288 Impfberatungen durchgeführt (davon 139 wegen vermuteter Nebenwirkungen nach Impfung, 140 zur Abklärung von Kontraindikationen und 9 aus anderen Gründen). Nach der Beurteilung waren 81 % der Personen für eine Impfung geeignet, wobei in 47 % der Fälle entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden.