Impfstoff gegen Influenza

Die Grippeimpfung beugt der Grippe und ihren zahlreichen Komplikationen vor, insbesondere bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem.

Die derzeit verwendeten Impfstoffe enthalten drei Arten von Viren und werden daher als dreiwertig bezeichnet. Die Viren, die in den Impfstoff aufgenommen werden sollen, werden aus den in der vorangegangenen Saison isolierten Viren ausgewählt, basierend auf den Analysen, die an den Patienten einer Gruppe von Ärzten, den sogenannten „Sentinelärzten“ durchgeführt werden. Diese Ärzte lassen bei allen ihren Patienten mit Grippesymptomen Laboruntersuchungen durchführen, um das zirkulierende Virus zu isolieren, das in der folgenden Saison in den Grippeimpfstoff eingesetzt werden soll. Der Impfstoff verhindert keine Krankheiten, die durch andere Viren oder Grippeviren verursacht werden, die nicht im Impfstoff enthalten sind. Der Impfschutz, das heißt der Anteil der Personen, die nach der Impfung vor der Grippe geschützt sind, beträgt nicht 100 Prozent, da außer den im Impfstoff enthaltenen Viren andere Grippeviren zirkulieren. Für die Saison 2011-2012 betrug die gemessene Gesamtwirksamkeit zwischen 58 und 75 Prozent123. Je mehr Personen geimpft werden, desto weniger zirkuliert das Virus. Dieser Effekt nennt sich Herdenimmunität

Der Impfstoff wird intramuskulär oder intradermal injiziert. In Italien können folgende Impfstoffe verwendet werden 4:

  • Split-Impfstoff, enthält nur die Viruspartikel, sogenannte Antigene, die die Immunantwort und die Gedächtniszellen stimulieren. In der Regel handelt es sich um spezifische Untereinheiten, aus denen die äußere Hülle des Influenzavirus besteht: Hämagglutinin und Neuraminidase; es werden auch andere Fragmente aus internen Proteinen und der Kapsel benutzt. Da der Impfstoff aus fragmentierten Virionen stammt, enthält er weniger virale Bestandtele und ist weniger reaktogen, so dass Immunogenität und Wirksamkeit reduziert werden.
  • Virosomaler Impfstoff, bestehend aus Liposomen, Vesikeln mit einer doppelten Lipidschicht, die virale Antigene enthalten, die sowohl die Virusmorphologie als auch die Antigenpräsentation nachahmen. Zur besseren Verträglichkeit wurden Eiproteine, Nukleoproteine und Matrixproteine eliminiert. Die Wirksamkeit des virosomalen Influenza-Impfstoffs hat sich in allen Altersgruppen als hoch erwiesen, und seine Verträglichkeit hat seine Verwendung auch bei Kindern unter 12 Jahren ermöglicht (Liposomen sind die einzigen Adjuvantien, deren Verwendung bei Kindern erlaubt ist). Diese Art von Grippeimpfung kann auch bei älteren Menschen eine Immunantwort stimulieren. In Bezug auf die Verträglichkeit sind virosomale Grippeimpfstoffe mit vernachlässigbaren Nebenwirkungen verbunden, die sowohl beim MF59-adjuvantierten Impfstoff als auch beim Ganzvirus-Grippeimpfstoff geringer sind.
  • Adjuvantierter Impfstoff, bestehend aus der Kombination eines Untereinheiten-Grippeimpfstoffs mit MF59, einer Emulsion von Öl (Squalen) in Wasser, die zwei nichtionische Tenside enthält. Squalen ist von Natur aus in unserem Körper vorhanden und wirkt stimulierend. Dieser Impfstoff bedeutet einen höheren Schutz, wie mehr als 20 Studien mit mehr als 12.000 Probanden gezeigt haben. Der Nutzen waren bei Personen mit geringer Reaktion auf traditionelle Grippeimpfstoffe (ältere Menschen, Transplantate, HIV-Infizierte) am größten. Aus einer Studie ergab sich zudem, dass der Grippeimpfstoff fähig ist, eine teilweise Abwehr auch gegen Stämme von Influenzaviren zu stimulieren, die sich erheblich von denen im Impfstoff selbst Viren unterscheiden. Es wurde eine gute Verträglichkeit des MF59C.1-adjuvantierten Influenza-Impfstoffs festgestellt, obwohl eine leichte Inzidenz von vorübergehenden lokalen Reaktionen berichtet wird.
  • Intradermaler Impfstoff, enthält weniger Antigene und stimuliert andere Varianten als der intramuskuläre Impfstoff, nachdem er intradermal injiziert wurde. Er enthält keine chemischen Adjuvantien. Bei Personen, die nicht auf den intramuskulären Impfstoff ansprechen, kann es zu einer stärkeren Immunantwort kommen als bei anderen nicht adjuvantierten Impfstoffen.

Wer muss geimpft werden 5

  • Personen ab 65 Jahren
  • Personen im Kindes- und Erwachsenenalter mit:
    • chronische Erkrankungen der Atemwege (einschließlich persistierendem Asthma, bronchopulmonaler Dysplasie und zystischer Fibrose und chronisch-obstruktiver Bronchopathie - BPCO);
    • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, einschließlich angeborener und erworbener Herzerkrankungen;
    • Nierenversagen oder andere schwere Erkrankungen, die das Risiko von Komplikationen erhöhen;
    • Erkrankungen der blutbildenden Organe;
    • Diabetes und andere Erkrankungen, die den Metabolismus betreffen (einschließlich Fettleibigkeit mit BMI >30 und schweren Begleiterkrankungen);
    • Maladsorptionssyndrom;
    • Tumore;
    • Mukoviszidose;
    • angeborene oder erworbene Krankheiten, die zu einer mangelhaften Produktion von Antikörpern führen, hervorgerufen von HIV-induzierten Medikamenten;
    • Erkrankungen, für die größere chirurgische Eingriffe geplant sind;
    • Erkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für das Aspirieren von Atemwegssekreten verbunden sind (z. B. neuromuskuläre Erkrankungen);
    • chronische Lebererkrankungen;
    • Kinder und Jugendliche, die eine Langzeitbehandlung mit Acetylsalicylsäure erhalten und bei denen das Risiko eines Reye-Syndroms bei einer Grippeinfektion besteht;
    • Frauen, die sich zu Beginn der Epidemiesaison im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel befinden;
    • Personen jeden Alters, die in Langzeitpflegeeinrichtungen untergebracht sind.

Darüber hinaus wird die Impfung angeboten, um die Übertragungskette zu unterbrechen, einige Kategorien:

    • medizinisches Pflegepersonal;
    • Kontaktpersonen in der Familie mit hohem Risiko;
    • Beschäftigte in öffentlichen Diensten von primärem kollektivem Interesse:
    • Kindergärter/innen und Pflichtschullehrer/innen;
    • Post- und Telekommunikationspersonal;
    • Angestellte der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung;
    • Polizeikräfte einschließlich Stadtpolizei;
    • Notfalldienste;
    • Pflegepersonal in Pflegeheimen.
    • Personal, das aus beruflichen Gründen mit Tieren in Kontakt kommt, die eine Infektionsquelle mit Influenzaviren darstellen könnten:
            • Inhaber von Zuchtbetrieben;
            • Mitarbeiter in Zuchtbetrieben;
            • Personen, die lebende Tiere transportieren;
            • Tierärzte und Freiberufler.

Wann wird die Impfung durchgeführt

Der Impfstoff sollte zwischen Mitte Oktober und Ende Dezember verabreicht werden. Der Impfstoff schützt zwei Wochen nach Verabreichung vor der Grippe. Dieser Schutz hält mindestens ein Jahr an, aber noch länger, wenn der adjuvantierte Impfstoff verabreicht wird.

Wann wird die Impfung durchgeführt

Der Impfstoff sollte zwischen Mitte Oktober und Ende Dezember verabreicht werden. Der Impfstoff schützt zwei Wochen nach Verabreichung vor der Grippe. Dieser Schutz hält mindestens ein Jahr an, aber noch länger, wenn der adjuvantierte Impfstoff verabreicht wird.

Wie wird geimpft 6

Da die Mehrheit der Bevölkerung in den letzten Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach mit den Influenzaviren A/H3N2, A/1-11N1 und B infiziert war, reicht eine einzige Dosis Grippeimpfung für Personen jeden Alters aus.

Nur für Kinder unter 9 Jahren, die noch nie zuvor geimpft wurden, werden zwei Impfungen im Abstand von mindestens vier Wochen empfohlen, um eine zufriedenstellende Impfung zu gewährleisten.

Der Grippeimpfstoff sollte intramuskulär oder im Falle des intradermalen Impfstoffs intradermal verabreicht werden. Für den intramuskulären Impfstoff wird die Inokulation in den Deltamuskel für alle Personen über 9 Jahren empfohlen; bei Kindern und Säuglingen wird die anterolaterale Seite des Oberschenkels empfohlen.

Der Grippeimpfstoff kann sowohl Kindern als auch Erwachsenen gleichzeitig mit anderen Impfstoffen verabreicht werden, wobei unterschiedliche Körperstellen und Spritzen verwendet werden. Ein Merkmal von Influenzaviren ist, dass sie sich ständig verändern, so dass die Impfung jedes Jahr durchgeführt werden muss.

Wer sollte nicht geimpft werden und wer soll die Impfung verschieben 5

Personen, die in der Vergangenheit Reaktionen auf Eiproteine oder andere Bestandteile des Impfstoffs gezeigt haben;

  • Kinder unter 6 Monaten;
  • Personen mit akuten fiebrigen Erkrankungen.

Die Risiken der Impfung

Es ist zu betonen, dass alle Risiken der Impfung, obwohl sie vorhanden sind, immer geringer sind als die Risiken, die mit einer Grippeerkrankung einhergehen. Die hauptsächlichen Nebenwirkungen sind:

  • Rötung, Schwellung, Verhärtung an der Injektionsstelle sind die häufigsten lokalen Reaktionen (etwa 15 Prozent der Geimpften mit intramuskulärem Impfstoff und 61 Prozent intradermal) und treten zwischen 6 und 24 Stunden nach der Impfung auf. Sie haben eine kurze Dauer (maximal 2 Tage)7;
  • leichte grippeähnliche systemische Symptome (etwa 42 Prozent der Geimpften) haben die gleiche kurze Dauer wie lokale Symptome 3;
  • schwerwiegende Nebenwirkungen (einschließlich Tod, Lebensgefahr, dauerhafte Behinderung, Krankenhausaufenthalte oder deren Verlängerung, Inanspruchnahme der Notaufnahme) mit einer Häufigkeit von 2,6 x 10.000 8

Quellen / Bibliographie
  1. Jefferson T et al, Vaccines for preventing influenza in the elderly. Cochrane database of Systematic Reviews, 2010.
  2. Marta Ciofi degli Atti, Caterina Rizzo, Cristina Rota, Stefania Salmaso. Vaccinazione antinfluenzale: considerazioni sull'efficacia. http://epicentro.iss.it/discussioni/antinfluenzale/commentocnesps.j.asp
  3. Manzoli Lamberto, John P.A. Ioannidis, Flacco Maria Elena, De Vito Corrado, Villari Paolo. Effectiveness and harms of seasonal and pandemic influenza vaccines in children, adults and elderly. Hum. Vaccin Immunother. 2012 July 1; 8(7):851- 862
  4. http://www.informazionisuifarmaci.it/database/fcr/sids.nsf/pagine/592642473f0ee4eac125721e00471342?opendocument
  5. http://www.salute.gov.it/influenza/paginaInternaMenuInfluenza.jsp?id=686&menu=vaccinazione
  6. http://www.flu.iss.it/vaccinazione.htm
  7. Icardi G, Orsi A, Ceravolo A, Ansaldi F. Current evidence on intradermal influenza vaccines administered by Soluvia licensed microiniection System. Human vaccin Immunother. 2012 Jan; 8 (1): 67- 75
  8. frequenza calcolata dal totale delle segnalazioni per reazioni avverse gravi per tutti i tipi di vaccinazione antiinfluenzale registrate negli USA nella stagione 2011- 2012 (http://wonder.cdc.gov/controller/datarequest/D8;jsessionid=D0DD4FBEF952B9A1B0BF6B44A725E3A1), e dividendo tale numero per la popolazione vaccinata per influenza. Quest'ultimo dato è invece approssimativo considerando la percentuale di copertura vaccinale raggiunta complessivamente sulla popolazione generale (Erin D. Kennedy. Influenza Vaccination Coverage: How well did we do in 2011-12? National Influenza Vaccine Summit May 16, 2012 ) e la popolazioni USA al 31/3/2012 (http://www.census.gov/popest/data/national/totals/2012/index.html)