Gelbfieber
Gelbfieber ist ein hämorrhagisches Fieber, das durch das Gelbfiebervirus aus der Familie der Flaviviridae übertragen wird (der Name leitet sich vom lateinischen flavus ab, was Gelb bedeutet). Das Virus wird durch eine Stechmücke der Gattung Aedes spp. auf den Menschen übertragen.
Übertragungswege
Die Krankheit wird durch infizierte Stechmücken übertragen. Die hauptsächlichen Übertragungszyklen der Krankheit bezeichnet man als urban und silvatisch.
Beim urbanen Zyklus sind Menschen die Träger und die Ansteckung erfolgt durch die heimische Stechmücke, die Aedes Aegypti. Die Mücke überträgt das Virus von infizierten auf empfängliche Personen.
Beim silvatischen Zyklus werden die Mücken von den Affen infiziert, die als Virusträger fungieren. Die Mücken stechen und infizieren dann die Menschen, die sich aus irgendeinem Grund in die Wälder wagen (es handelt sich hier um den vorherrschende Zyklus in den afrikanischen und südamerikanischen Äquatorwäldern, den Dschungelzyklus). Es wurden andere Zyklen vermutet, an denen andere Mückenarten, Menschen und nichtmenschliche Primaten beteiligt sind (ein Beispiel ist der Savannen-Zyklus).
Das in Afrika beheimatete Virus breitete sich im Laufe der Zeit auf der ganzen Welt aus und schaffte endemische Gebiete (zwischen dem 15. nördlichen Breitengrad und dem 10. südlichen Breitengrad in Südamerika und Afrika). Die Übertragungsfrequenz variiert je nach Bevölkerungsdichte der Träger und Anwesenheit empfänglicher Wirte.
Symptome und Komplikationen
Die Krankheit manifestiert sich in den meisten Fällen in asymptomatischer Form (abortive Form) oder mit grippeähnlichen Symptomen. In einem kleinen Teil der Fälle tritt die Krankheit mit schwereren Symptomen (klassische Form) auf und ist lebensbedrohlich.
Die klassische Form ist in 3 Phasen unterteilt: 1) heftiger Ausbruch mit Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit; 2) nach 3-4 Tagen folgt die Remissionsperiode, das Fieber senkt sich und die Symptome gehen zurück. In dieser Phase tritt die Heilung vom Gelbfieber ein; 3) Bei 15 - 25 % kommt es zu einer „Intoxikationsphase“ mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung, Rückkehr des Fiebers, Gelbsucht, Blutungen in der Haut und inneren Organen. Todesfälle werden in 20 % der schweren Fälle zu verzeichnet.
Auswirkungen auf die Bevölkerung
Epidemien mit rund 200.000 Fällen. Zu den am stärksten betroffenen Staaten Zentralafrikas und Südamerikas gehören Nigeria und Peru. 95 % aller Gelbfieberfälle treten in Afrika auf (hauptsächlich in Staaten, die keine französischen Kolonien waren, da dort geimpft wird). Von den 11.297 Fällen in Afrika, die 1990-99 gemeldet wurden, verliefen 2.648 tödlich (ein Großteil davon in Nigeria).
Das Risiko, an Gelbfieber zu erkranken und daran zu sterben, liegt bei ungeimpften Reisenden, die sich in endemischen Gebieten Afrikas aufhalten, bei 1/1.000 bzw. 1/5.000; in Südamerika ist das Risiko zehnmal geringer. Nach Angaben des US-amerikanischen Zentrums für die Kontrolle übertragbarer Krankheiten (CDC) liegt das Risiko für Gelbfieber bei 0,4 bis 4,3 Fällen pro 1.000.000 Reisende.
In Italien wurden in den letzten Jahren keine Fälle gemeldet und die Möglichkeit, zu erkranken, ergibt sich aus Reisen in endemische Gebiete (das Fehlen eines Trägers macht eine Ausbreitung unmöglich).
Die hauptsächlichen Präventivmaßnahmen sind die Bekämpfung der Träger, der Schutz vor Mückenstichen und die Impfung. Eine Gelbfieber-Erkrankung kann nur durch eine Impfung vermieden werden.
Quellen / Bibliographie
- Modern Infectious Disease Epidemiology - (A. Krämer, M. Kretzschmar, K. Krickeberg;)
- Manuale per il Controllo delle Malattie Trasmissibili - (Rapporto ufficiale dell'APHA - D. L. Heymann)
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- Vaccini e vaccinazioni - 3rd Ed. - (G. Bartolozzi et al.)
- Harrison's Principles of Internal Medicine - 16th Ed. - (Kasper, Braunwald, Fauci. Longo et al.)